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Literaturkritik.de: Blut und Licht – zu Djaimilia Pereira de Almeida “Im Auge der Pflanzen” – eine Rezension von Felix Haas (Hördauer 6 min) Den Kindern hält man die Augen zu, wenn der alte Kapitän Celestino vorbeigeht. Seine Seele soll er verkauft haben, und des Nachts tanze er mit dem Teufel. Geschichten von Grausamkeit ranken durch […]

Literaturkritik.de: Gegenentwürfe zur algorithmisch modellierbaren Realität – eine Rezension von Ulrich KlappsteinFelix Haas Philipp Schönthaler über die Automatisierung des Schreibens Die portugiesische Autorin mit angolanischen Wurzeln Djaimilia Pereira de Almeida ist mit ihren bislang sieben veröffentlichten Romanen, etlichen Essays und Magazinbeiträgen im portugiesischsprachigen Raum bereits wohl etabliert. Mit Im Auge der Pflanzen ist nun ihr erster […]
Literaturkritik.de: Verblasste Bilder aus Dörfern der Ukraine – eine Rezension von Johann Holzner Eine imaginierte Kindheitswelt: Aharon Appelfelds Roman „Sommernächte“ In seinen Büchern hat er sich immer wieder zurückgezogen in die Welt der Sicherheit, in die längst verlorene Welt der Kindheit, in das Land seiner Vorfahren: Aharon Appelfeld (geb. 1932 in Jadowa, in einem Dorf, […]

Literaturkritik.de: Phantasie und Schreib-Arbeit Lutz Seilers Heidelberger Poetik-Vorlesung – eine Rezension von Hannes Kraus Phantasie und Schreib-Arbeit – Lutz Seilers Heidelberger Poetik-Vorlesung Weniger bekannt als die Poetikdozentur an der Universität Frankfurt, aber keinesfalls weniger prominent besetzt sind die Poetik-Vorlesungen, die seit fast dreißig Jahren in Heidelberg stattfinden. Brigitte Kronauer, Louis Begley, Eckhard Henscheid, Wilhelm Genazino, […]

Literaturkritik.de: Wie Frauen sich eine bessere Welt vorstellen – eine Rezension von Christiane Wyrwa Literarische Utopien von Frauen vom 15. bis 20. Jahrhundert“ vor Dass die Utopien von Männern Dystopien für Frauen gleichkommen können, gehört seit Elaine Hoffman Baruchs 1984 erschienenem Aufsatz Women in Men’s Utopias zu den feministischen Binsenweisheiten. Wie aber sieht es mit Utopien […]

Literaturkritik.de: In Emine Sevgi Özdamars „Ein von Schatten begrenzter Raum“ teilen sich die Lebenden mit den Toten eine so wundervolle wie grausame Welt – eine Rezension von Für mich ist es einer dieser Romane, in denen man sich leicht verlieren kann, denn er öffnet unendlich viele Türen mit noch mehr Geschichten dahinter und alles ist […]

Literaturkritik.de: Sönke Wortmann schreibt in „Es gilt das gesprochene Wort“ über die große Politik und wie die Liebe darin Platz finden kann– eine Rezension von Stefanie Steible Der bekannte Regisseur Sönke Wortmann legt mit Es gilt das gesprochene Wort seinen Debütroman vor, der sich innerhalb der Welt der Diplomatie bewegt. Er erzählt von Cornelius von Schröder, […]

Literaturkritik.de: Yôko Ogawas „Insel der verlorenen Erinnerung“ ist eine Hommage an Anne Frank und ein labyrinthisches Rätselkonstrukt – eine Rezension von Lisette Gebhardt Ogawas früher Roman wurde partiell vom Tagebuch Anne Franks inspiriert und beabsichtigt eine literarische Fantasie über Sprache, Erinnern und Identität. Heute schätzen vor allem amerikanische Rezipienten das Buch als Kritik des gegenwärtigen […]

Literaturkritik.de: Natascha Wodin erzählt in „Nastjas Tränen“ vom Schicksal einer Ukrainerin – eine Rezension von Dietmar Jacobsen 1992 lernt die gerade nach Berlin gezogene Natascha Wodin die Ukrainerin Nastja kennen. Schnell entwickelt sich aus dem Interesse für die Frau, die aus dem Land ihrer Mutter stammt und für Wodin wie für andere putzt, eine […]

Literaturkritik.de: “Literaturgeschichtliche Tour de force” – „Der Rhein. Eine literarische Reise“ – eine Rezension von Manfred Orlick Die literarische Reise von der Quelle bis zur Mündung des Rheins, zu der Karl-Heinz Göttert in seinem jüngst erschienenen Buch einlädt, mutet Leserinnen und Lesern durchaus einiges an Durchhaltevermögen zu. Als Parforceritt oder besser als schwindelerregende Schifffahrt auf […]

Literaturkritik.de: “Ein Vierteljahrhundert lebte Franz Fühmann in Märkisch Buchholz – Das neue Heft der „Frankfurter Buntbücher“ erschließt sein Leben und Wirken in der Abgeschiedenheit – eine Rezension von Manfred Orlick Franz Fühmann (1922-1984) war einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kaum ein Dichter seiner Generation hat sich so radikal […]

Literaturkritik.de: “Ein orientierender Einstieg ins Dostojevskij-Universum” – eine Rezension von Manfred Orlick Fëdor Michajlovič Dostojevskij (1821–1881) war einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der in seinen Romanen und Novellen die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches beschrieb. Darüber hinaus hat er sich wie kaum ein anderer Dichter der […]

Literaturkritik.de: “Im Antiquariat der Vergangenheit” eine Rezension über Ingo Schulzes “Die rechtschaffenen Mörder” – eine Rezension von Sascha Seiler Ingo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird – oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit […]

Literaturkritik.de: “Intelligente Anleitung zum Lesen” – eine Rezension zu “Apropos Fontane” – von Martin Lowsky In diesem zweiten Band von Oliver Sills Fontane-Studien geht es um punktuell vertiefende Einsichten in das so umfangreiche und vielgestaltige Erzählwerk Theodor Fontanes. Neben den vollendeten Romanen, Erzählungen und Novellen spielen nun die nachgelassenen Erzählfragmente eine wichtige Rolle, ebenso Fontanes autobiographische […]

Literaturkritik.de: “Niedlich und wild” – Verena Auffermanns „Igel. Ein Portrait“ ist eine lesenswerte Kulturgeschichte des sympathischen Säugetiers – von Steffen Krautzig Der Igel ist das Tier der Stunde. Wenn in Zeiten der Pandemie dazu aufgerufen wird, zwischenmenschliche Kontakte einzuschränken, sich zu Hause einzuigeln, in eine Art sozialen Winterschlaf zu gehen, liegt die Assoziation zwischen Mensch […]

Literaturkritik.de: “Arbeit am Mythos” – Der 39. Asterixband „Asterix und der Greif“ schickt seine Helden nach Osten – von Michael Braun Das Moderne am Mythos ist, schreibt Hans Blumenberg, dass seine Rezeptionsgeschichte selbst zum Mythos geworden ist. Nicht die Geschichten vom Anfang also, sondern deren Deutungen über die Jahrhunderte hinweg stiften jene ikonische Konstanz, die […]

Literaturkritik.de: “Zeitlose Tragödie in Nigeria” – In dem Roman „Der Tod des Vivek Oji“ erzählt Akwaeke Emezi vor dem Hintergrund der nigerianischen Kultur eine feinfühlige, moderne Tragödie um queere Identitäten. – eine Rezension von Monika Grosche Gleich zu Beginn von Akwaeke Emezis Roman Der Tod des Vivek Oji trifft es den Leser wie ein Faustschlag. […]

Literaturkritik.de: “Ein Malerleben im Zwiespalt zwischen Alter und Neuer Welt” – Die neue Biografie zum 150. Geburtstag von Lyonel Feininger wartet mit bislang unbekannten Facetten seines Lebens und Werks auf – eine Rezension Von Stefanie Leibetseder Zum bevorstehenden runden Geburtstag des amerikanisch-deutschen Karikaturisten, Malers, Komponisten und Bauhausmeisters Lyonel Feininger (1871-1959) hat Andreas Platthaus, Leiter der […]

Literaturkritik.de: “Cliffhänger mit Kippmechanismus.” – Colin Niel zeigt in „Nur die Tiere“ seinen virtuosen Umgang mit Krimikonventionen – eine Rezension von Sabine Haupt Lange habe ich keinen Krimi mehr gelesen. Diesen zunächst nur, weil ich mich aus persönlichen Gründen für das französische Zentralmassiv interessiere, jene von erloschenen Vulkanen durchzogene Gebirgsregion im Südosten Frankreichs, die zu […]

Literaturkritik.de: “Die Notbeatmung des Subjekts im Angesicht eines postfaktischen Zeitalters” – Der Philosoph Markus Gabriel erklärt in seinem neuen Werk, warum wir Menschen und unsere Geschichten nur „Fiktionen“ sind und gerade deshalb der Anspruch auf Wirklichkeit bestehen bleibt – eine Rezension n Stephan Wolting Die innovative Explosivität des neuen Werks des Bonner Philosophen Markus Gabriel, […]

Literaturkritik.de: “Zivilisationsmodell 3.0” – Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks lag 2020 die Zahl der Flüchtenden weltweit bei 82,4 Millionen Menschen und ist im neunten Jahr in Folge erneut angestiegen. Insbesondere der Anteil der Binnenvertriebenen sei deutlich gewachsen. Insofern scheint Move von Parag Khanna aktueller denn je zu sein – eine Rezension n Stephan Wolting Nach Angaben […]

Literaturkritik.de: “In beunruhigender Ruhe” – Mit „Giorgio de Chirico – Magische Wirklichkeit“ erscheint ein beeindruckender Band über den italienischen Künstler, dessen metaphysische Bildwelt noch heute fasziniert. – eine Rezension von Klaus Hammer Im Kriegsjahr 1917 – de Chirico befand sich in neuropsychiatrischer Behandlung im Militär-Krankenhaus bei Ferrara – entstand Der große Metaphysiker: Auf einem totenstillen […]

Literaturkritik.de: “Von der Würde des Menschen” „flüstern gegen die wölfe“ – Zwanzig Geschichten von SAID in einer Rezension von Klaus Hübner Dass SAID, der große deutsche Lyriker aus Teheran, ein politisch engagierter Autor war und sich für Verfolgte und Exilierte eingesetzt hat, steht in allen Nachrufen, die man nach seinem Tod am 15. Mai 2021, kurz vor […]

Literaturkritik.de: “Erzählend den Tod überlisten” Ahmad Danny Ramadan berichtet in „Die Wäscheleinen-Schaukel“ von der traumatischen Vergangenheit – eine Rezension von Florian Birnmeyer Der Schriftsteller Ramadan ist 2012 von Syrien nach Kanada geflohen. Er legt mit Die Wäscheleinen-Schaukel seinen ersten Roman vor: ein Werk über einen traditionellen syrischen hakawati, einen Geschichtenerzähler, der mit seinem […]

Literaturkritik.de: “Es antworteten Hagelschläge” Rezension von Volker Strebel zu Ludvik Kundera: “Quer durch Phantomasien” Eduard Schreiber legt mit „Quer durch Phantomasien“ eine bemerkenswerte Freundesgabe für den tschechischen Schriftsteller Ludvík Kundera vor, der am 22. März 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. In seiner Heimat zählt der tschechische Schriftsteller Ludvík Kundera (1920–2010) zu den bedeutendsten Autoren, […]

Literaturkritik.de: Aus dem mittelmäßigen Glück herausgefallen – Dorothy Whipples spätes Debüt auf dem deutschen Buchmarkt mit ihrem Roman „Der französische Gast“ von 1953 Ein Mann Anfang dreißig versucht Fakten über die Zeit seiner frühesten Kindheit zu erhalten: der namenlose Protagonist und Ich-Erzähler hat zwischen dem zweiten und dem vierten Lebensjahr einundzwanzig Monate allein mit seiner […]

Literaturkritik.de: In den Abgründen des Nichterinnerns – Mischa Mangels „Ein Spalt Luft“ verhandelt die rückblickende Anverwandlung an das eigene Ich Ein Mann Anfang dreißig versucht Fakten über die Zeit seiner frühesten Kindheit zu erhalten: der namenlose Protagonist und Ich-Erzähler hat zwischen dem zweiten und dem vierten Lebensjahr einundzwanzig Monate allein mit seiner Mutter verbracht, bevor […]

Literaturkritik.de: „In zwei Formen gleichzeitig leben“? Zu Wilhelm Genazinos Heidelberger Poetikvorlesungen „Die Angst vor der Penetranz des Wirklichen“ von Günter Helmes Gerne habe ich den 2004 mit dem Büchner-Preis ausgezeichneten Wilhelm Genazino gelesen in der Vergangenheit. Gerne werde ich auch künftig Romane von ihm wieder einmal in die Hand nehmen und daran eine Freude haben, […]

Literaturkritik.de: Es antworteten Hagelschläge Rezension von Volker Strebel zu Ludvik Kundera: “Quer durch Phantomasien” Eduard Schreiber legt mit „Quer durch Phantomasien“ eine bemerkenswerte Freundesgabe für den tschechischen Schriftsteller Ludvík Kundera vor, der am 22. März 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. In seiner Heimat zählt der tschechische Schriftsteller Ludvík Kundera (1920–2010) zu den bedeutendsten Autoren, […]

Literaturkritik.de: “Lechts und rinks” – Erich Frieds Gedicht „Links rechts links rechts“ aus Erich Frieds: Gedichte. Ausgewählt und herausgegeben von Klaus Wagenbach, in einer Rezension von Thomas Anz zarte, ehrliche Gedichte Lyrik, die der Sprache auf den Grund geht Dichterisches Schaffen und politisches Engagement waren in Erich Frieds Leben untrennbar verbunden. Die Alltagssprache zerfällt bei […]

Literaturkritik.de: “Posthumanistischer Hoffnungsschimmer” – In „Novozän. Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz“ gibt James Lovelock einen utopischen Ausblick auf eine lebens- und klimafreundliche KI, von Robert Steffani Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war die Romantik eine Gegenbewegung zu zwei anderen Epochen: Aufklärung und Weimarer Klassik. Als Reaktion auf die […]

Literaturkritik.de: “Die Romantik als großer Impulsgeber der europäischen Moderne” – Mit „Der gedichtete Himmel“ legt Stefan Matuschek eine neue Gesamtschau der Romantik vor, von Manfred Orlick Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war die Romantik eine Gegenbewegung zu zwei anderen Epochen: Aufklärung und Weimarer Klassik. Als Reaktion auf […]

Literaturkritik.de: Ein neuer Ansatz der Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts – Peter Sprengel legt eine unkonventionelle Darstellung der deutschsprachigen Literatur zwischen 1830 und 1870 vor – Eine Rezension von Manfred Orlick Der C.H. Beck Verlag hat seine auf zwölf Bände angelegte Geschichte der deutschsprachigen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart fortgesetzt – mit Band VIII, der den Zeitraum […]

Literaturkritik.de: Theodor Fontane – ein preußischer Spion? Gabriele Radecke und Robert Rauh berichten über „Fontanes Kriegsgefangenschaft“. Eine Rezension von Thorsten Paprotny Mitten im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 geriet der Berliner Theaterkritiker Theodor Fontane auf einer Exkursion als Journalist in Kriegsgefangenschaft. Anschließend präsentierte er in Kriegsgefangen stilisierte, literarisch verdichtete Momentaufnahmen, in denen Dichtung und Wahrheit eng verwoben sind. […]

Literaturkritik.de: Elefanten sind die Größten Rüdiger Schapers Portrait „Elefanten“ spürt imaginären und realen Rüsseltieren nach. Eine Rezension von Thorsten Schulte „Elefantengeschichte ist Menschheitsgeschichte“, behauptet Rüdiger Schaper in seinem neuen Buch Elefanten, das zugleich liebevolles Rüsseltier-Portrait und eindringliche Mahnung ist. Schaper mahnt, wir Menschen arbeiteten „mit Hochdruck“ daran, Elefanten „aus der Wildbahn verschwinden zu lassen“. Er […]

Literaturkritik.de: Ein Album für Proustianer – In „Auf der Suche nach Marcel Proust“ versammelt Bernd-Jürgen Fischer kondensiert Bilder und Texte aus dem Leben und Werk Prousts. Eine Rezension von Florian Birnmeyer Der Linguist Bernd-Jürgen Fischer hat in den Jahren 2013 bis 2016 die Suche nach der verlorenen Zeit neu übersetzt – eine wahre Mammutaufgabe und […]

Literaturkritik.de: Arno Schmidt? Zettels Traum?!? Um Gotteswillen! –– Protokoll eines gescheiterten Überredungsversuches von Peter Kock und Björn Ziegert Hallo B*, seit geraumer Zeit liege ich Dir ja in den Ohren damit, es mal mit Arno Schmidt zu versuchen, der der prägende Autor meiner jungen Jahre war. 1968 habe ich ihn, als Unterprimaner, entdeckt und in […]

Literaturkritik.de: „Was bittert herein?“ – Anmerkungen zu Paul Celans Werk aus psychotraumatologischer Sicht von Annette Vieth Zahlreiche Nachrufe und etliche Neuerscheinungen zum 100. Geburtstag des jüdischen Nachkriegsdichters und Holocaustüberlebenden Paul Celan belegen auch 50 Jahre nach dessen Selbstmord die anhaltende Aktualität und Bedeutung seines außergewöhnlichen und in vieler Hinsicht einzigartigen lyrischen Werks, das sich sprachlich […]

Literaturkritik.de: “Eine geheimnisvolle Schriftstellerin” Neuerscheinungen zum 100. Geburtstag von Patricia Highsmith – Eine Rezension von Manfred Orlick „Sie war nicht nett.“ So lautete der erste Satz der monumentalen Biografie Die talentierte Miss Highsmith (2009) von Joan Schenkar. Wahrlich, kein schmeichelhaftes Kompliment für die amerikanische Kriminalschriftstellerin Patricia Highsmith, die als eine der geheimnisvollsten, meistbewunderten und meistverfilmten Autorinnen […]

Literaturkritik.de: Das Glück des Staunens – Nico Bleutges Essaysammlung „Drei Fliegen. Über Gedichte“ von Maximilian Mengeringhaus Die altgriechischen Gelehrten erblickten im Staunen einst den Anfangsgrund aller Philosophie. Verwundert über dieses Naturphänomen oder jenen logischen Zusammenhang sollte dem Wesen der Dinge nachgespürt werden, bis diese lückenlos erklärt werden konnten. Die Philosophie etablierte sich als erste Wissenschaft […]

Literaturkritik.de: Fontane macht sich zum ‚mittleren Helden‘ – Gabriele Radecke gibt mit „Theodor Fontanes ‚Von Zwanzig bis Dreißig‘“ einen neuen Sammelband über Fontane als Autobiographen heraus – von Martin Lowsky Wer die Autobiographie einer großen Persönlichkeit liest, interessiert sich vor allem für den Menschen oder die Epoche, in der er gelebt hat. Der Leser will […]

Literaturkritik.de: Wenn Frauen erwachen! – Johanna Wybrands Untersuchung „Der weibliche Aufbruch um 1900“ bietet Erhellendes zur Generationalität als Erzählparadigma von Autorinnen der Jahrhundertwende – Eine Rezension von Rolf Löchl Als die Erste Frauenbewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch hierzulande erstarkte, schlug sich das in den Erzählungen, Novellen und Romanen etlicher Literatinnen nieder. Unter ihnen […]

Literaturkritik.de: Sandelholz aus Java und arabischer Weihrauch in China – Valerie Hansen erzählt lebendig und anschaulich vom „Jahr 1000. Als die Globalisierung begann“ – eine Rezension von Georg Patzer Der Titel und Valerie Hansens Eingangsthese führen ein wenig in die Irre: Das Jahr 1000 war tatsächlich nicht der Beginn der Globalisierung. Was an dem Datum […]

Literaturkritik.de: Zurück in die Zukunft – Matthias Senkel will das Poem „Dunkle Zahlen“ des eisernen Golems GLM-3 ins Deutsche übertragen haben Vielleicht ist unsere Galaxie nur ein winziger flimmernder Nebel in einem Einweckglas. Es steht in einem blendend weiß gekachelten Kubus auf einem Labortisch. Mit bloßem Auge betrachtet, sieht der Behälter leer aus. Mittels einer […]

Literaturkritik.de: Der unbedingte Wille zur Selbstbestimmung – Deutschsprachige Autorinnen der Gegenwartsliteratur lassen in Lina Muzurs Anthologie „Sagte sie. 17 Erzählungen über Sex und Macht“ ausschließlich Protagonistinnen zu Wort kommen Im Englischen gibt es eine Redewendung, die eine bestimmte Form von Konfliktsituationen benennt, in denen die beiden in Streit stehenden Parteien völlig gegensätzliche Aussagen über ein […]

Literaturkritik.de: Fontane zu Weihnachten – Thomas Anz über “Weihnachten mit Theodor Fontane” und „Das Herz bleibt ein Kind“ Wenige Tage nach Weihnachten wurde Theodor Fontane geboren, vor 200 Jahren, am 30. Dezember 1819 in Neuruppin. Die zeitliche Nähe seines Geburtstags zum Weihnachtsfest dürfte einer der Gründe dafür sein, dass dieses in seinem Werk, in seinen […]

Literaturkritik.de: Menschenwürde als inkohärenter Begriff – Achim Lohmars kopernikanische Wende der Denkungsart ist Konservativen egal Von Bibern, Männern und Menschen Es gibt ein Buch, das jeder gelesen haben muss, der wissen möchte, was es bedeutet, philosophisch und damit in analytischer Genauigkeit über einen Begriff und dessen Fragwürdigkeit zu sprechen. Bevor Sie erfahren, um welches Werk […]

Literaturkritik.de: Hendrik Rost (über-)hört das Vermächtnis der Stimmen – “Das Liebesleben der Stimmen: Gedichte” Hendrik Rost (über-)hört das Vermächtnis der Stimmen, von Sabine Haupt. Warum sind diese Gedichte schön? Eine „Methode“ dafür gibt es nicht. Das stellt Hendrik Rost schon im ersten Gedicht des Bandes Das Liebesleben der Stimmen klar. … Eine Rezension von Sabine […]

Literaturkritik.de: Lyriker lieben Krimis. Jan Wagner – “Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa” Lyriker lieben Krimis. Jan Wagner “Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa“. Von Dietmar Jacobsen Auch als Essayist, Reisender, Dankesredner und Laudator ist Jan Wagner eine Klasse für sich, seine „beiläufige Prosa“ so kenntnisreich wie lesenswert. … Eine Rezension von Dietmar Jacobsen Es sprach Susanna […]

Literaturkritik.de: Ein unbefangenes Auge – Zum 80. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers Gao Xingjian Es war eine der größten Überraschungen in der Geschichte des Literatur-Nobelpreises, als im Jahr 2000 der in der westlichen Welt so gut wie unbekannte Schriftsteller Gao Xingjian von der Stockholmer Akademie für ein Werk „von universaler Gültigkeit, bitterer Einsicht und sprachlichem Sinnreichtum“ ausgezeichnet […]
literaturkritik.de: Mittler und Freund. über “Lew Kopelew” von Reinhard Meier Reinhard Meier legt ein längst überfälliges Porträt des russischen Germanisten und Menschenrechtlers Lew Kopelew (1912–1997) vor. Von Volker Strebel. … Eine Rezension von Reinhard Meier Es sprach Susanna Bummel-Vohland Regie und Realisation Uwe Kullnick

Der Tod. Ein lebendiger Begriff – Dieter Birnbachers interdisziplinäre Auseinandersetzung überzeugt „Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.“ Folgt man dieser Auffassung des antiken Philosophen Epikur, ist ein Nachdenken über den Tod sinnlos. Ist der Tod nämlich eingetreten, haben wir kein Bewusstsein mehr, um […]

Literaturkritik.de: Zum tiergestützten Blick auf Kultur und Geschichte – Zwei Sammelbände unterstreichen die Gewalt in der Mensch-Tier-Beziehung Das von Roland Borgards herausgegebene Kulturwissenschaftliche Handbuch zum Stichwort Tiere bietet einen vorzüglichen Überblick über wichtige Themen, Fragen und Disziplinen des „tiertheoretischen Blick[s] auf die Kultur“, der im angelsächsischen Raum animal turn genannt wird, human-animal studies, critical animal studies, oder cultural animal studies. Borgards betont im […]

Literaturkritik.de: Späte Jahre. Hanns Cibulka wird 100 Jahre – eine Rezension von Klaus Hübner Vor allem mit seinen Ostsee- und Thüringer Tagebüchern war und ist Hanns Cibulka (1920–2004) in den nicht mehr ganz neuen Bundesländern ziemlich populär. Im Westen aber ist der im mährisch-schlesischen Jägerndorf (Krnov) geborene und aufgewachsene Autor, der auch ein außerordentlicher Lyriker […]

Literaturkritik.de: “Das fressende Haus” Literarisches aus dem Wald – Weißensteiner Miniaturen – eine Rezension von Klaus Hübner Siegfried von Vegesack (1888–1974) hinterließ ein gewaltiges literarisches und journalistisches Werk und war zu seinen Lebzeiten durchaus nicht unbekannt. Leider zählt auch er zu den allzu vielen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, die heute kaum noch gelesen werden oder […]

Literaturkritik.de: “Der innere Tsunami” über Stefan Zweigs „Verwirrung der Gefühle“ in einer neuen Edition – eine Rezension von Matthias Hennig Stefan Zweig schlägt keine kleinen Wellen; nur gewaltige, wie der Meergott Poseidon. Doch halt, das ist das ganz falsche Bild! Denn Zweig ist ein leidenschaftlicher Feuerkünstler und Sanguiniker. Einer, der den menschlichen Triebkräften und Elementargewalten […]

Fatale Allianz Ein vom Verein „Frauen & Geschichte Baden-Württemberg“ herausgegebener Band beleuchtet das unheilvolle Zusammenwirken von Antisemitismus und Antifeminismus eine Rezension von Rolf Löchel „Arisch ist der Zopf – jüdisch ist der Bubikopf“, wenn nicht gar „Deutsche Mädchen tragen Zöpfe, deutsche Schweine Bubiköpfe“, reimte und hetzte die nationalsozialistische Propaganda vor und nach der Machtergreifung. Damit […]

Literaturkritik.de: “Einsam in der Gruppenaufnahme Erotiker, Selbsterschaffer, Blauer Reiter: Wilfried F. Schoeller deutet Franz Marc“ Eine Rezension von Anett Kollmann Das Leben von Franz Marc, Meister der Moderne, beginnt 1690 – zumindest in der Darstellung von Wilfried F. Schoeller. Der ehemalige Bremer Literaturprofessor datiert um dieses Jahr herum die Geburt des Ururgroßvaters des Künstlers, um […]

Literaturkritik.de: “Stech- und Kriebelmücken und 450 Kilo Gepäck Das Buch „Pfade in der Wildnis“ von Grey Owl ist ein frühes Beispiel ökologischen Schreibens” eine Rezension von Georg Patzer Dieses Hinterland ist noch immer eine unberührte Wildnis, die sich über den halben Kontinent erstreckt: ein dunkles, furchteinflößendes Panorama ununterbrochenen Waldes, nur hier und da ein glänzender […]

Literaturkritik.de: “Gummiseele” Im fünften Teil der KiWi-Musikbibliothek berichtet Frank Goosen über seine lebenslange Liebe zu den Beatles eine Rezension, von Sascha Seiler Ich sage dir: es ist nichts Heiliges, was nicht entheiligt, nicht zum ärmlichen Behelf herabgewürdigt ist bei diesem Volk. Friedrich Hölderlin: Hyperion an Bellarmin (1797) Der Erfolg der im Herbst von Kiepenheuer & […]

Literaturkritik.de: “Apotheker, Journalist, Schriftsteller und Familienmensch Regina Dieterles große Biographie über Theodor Fontane” eine Rezension von Dieter Kaltwasser Thomas Mann schrieb zum 100. Geburtstag Theodor Fontanes im Berliner Tagblatt vom 25. Dezember 1919: „Eine Romanbibliothek der rigorosesten Auswahl, und beschränkt man sie auf ein Dutzend Bände, auf zehn, auf sechs, – sie dürfte ‚Effi Briest‘ nicht […]

Literaturkritik.de: Immer wieder die Sprache(n) – neues von Zsuzsanna Gahse, eine Rezension von Klaus Hübner „Autorpoetik“, das sei „das von einem Schriftsteller entwickelte Ensemble von Schreibintentionen, Dichtungsprinzipien sowie handwerklichen Kunstgriffen, das sein eigenes Werk programmatisch kennzeichnet und begründet, aber nur sekundär auf Allgemeingültigkeit abzielt“, heißt es im Metzler Lexikon Literatur. Entwickelt werde ein solches „Ensemble“ unter […]

Literaturkritik.de: “Dieses schmale Stück Himmel über Paris” von Marianne Ach – eine Rezension von Klaus Hübner Müde vom Leben ist diese Hannah, und zugleich begeistert davon. Erschöpft, aber nicht unglücklich. … Eine Rezension von Klaus Hübner Den Text der Rezension finden Sie hier. Es sprach Uwe Kullnick Sprecher, Regie und Realisation Uwe Kullnick

Literaturkritik.de: “Gummiseele” Im fünften Teil der KiWi-Musikbibliothek berichtet Frank Goosen über seine lebenslange Liebe zu den Beatles Der Erfolg der im Herbst von Kiepenheuer & Witsch gestarteten neuen Musikbibliothek hat den Verlag wohl selbst überrascht. Thees Uhlmanns Buch über die Toten Hosen schaffte es im Oktober sogar in die Top Ten der Spiegel-Bestseller-Liste. Das Konzept hat der […]

Literaturkritik.de: Mit fleischigen Küssen – eine Rezension über “Gedichte 1950-2020” von Hans Magnus Enzensberger „Die Erfindung des Vampirs“ ist eine Diskursgeschichte über den Blutsauger Mit „Tuscheln, Jibbern, Girren und Keuchen“ sendet Hans Magnus Enzensberger einen sprach-verliebten Gruß, anlässlich seines 90. Geburtstages. Einmal mehr zeigt er, dass einen Autor die Menge der Kenntnis von Wörtern auszeichnen […]
Literaturkritik.de: Untote Grenzgänger – “Die Erfindung des Vampirs” von Bernhard Unterholzner „Die Erfindung des Vampirs“ ist eine Diskursgeschichte über den Blutsauger Was ist ein Vampir? Eine einfache Definition lässt sich kaum ausmachen, wie Bernhard Unterholzners Dissertation Die Erfindung des Vampirs anschaulich darlegt. Zwischen selbstreferentiell wucherndem Mythos und polyvalentem Kollektivsymbol handelt es sich bei Vampiren in erster Linie […]

Literaturkritik.de: Unverrückbar wie eine Felszeichnung “Arznei gegen die Sterblichkeit: Drei Geschichten zum Dank”. Ein neuer Erzählband von Christoph Ransmayr Die Romane Christoph Ransmayrs erregen Aufsehen. Seit der Österreicher mit Die Schrecken des Eises und der Finsternis debütierte, findet er mit jeder seiner größeren Arbeiten eine breite Öffentlichkeit, zuletzt mit Cox oder der Lauf der Zeit […]

Literaturkritik.de: Gedichte in Prosa Charles Baudelaires „Le Spleen de Paris“ in einer neuen Übersetzung Die gefeierte Neuübersetzung von Fleurs du Mal wird hier ergänzt durch Le Spleen de Paris, ein weiteres Hauptwerk Baudelaires, das seinen Weltruf als scharfsinniger, bitterböser poetischer Chronist des Pariser Lebensgefühls in der frühen Moderne mitbegründete. In diesem Band tritt Baudelaire mit […]

Literaturkritik.de: Die Geschichte eines Gedichtes – “Todesfuge” von Paul Celan. Zum 50. Todestag von Paul Celan legt Thomas Sparr eine literarische Spurensuche vor Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts wir trinken und trinken wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man […]
Literaturkritik.de: Fontanes Musée imaginaire – die virtuelle Bilderwelt Fontanes Christoph Wegmanns „Der Bilderfex“ ähnelt einer kunterbunten Ausstellung, durch die er mit spielerischer Freude seine Leser führt Anspielungen auf und Gespräche über Gemälde, Musik und Literatur stellen ja im Erzählwerk Fontanes ein vielfältig verzweigtes Beziehungsgeflecht her. So dienen etwa Kunstwerke dazu, das Motiv der Untreue in […]

Literaturkritik.de: “Gedichte fürs Gedächtnis?” Zur Neuausgabe einer von Ulla Hahn zusammengestellten Lyrik-Anthologie Diese Lyrik-Anthologie, erstmals 1999 in der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen, hat mittlerweile 23 Auflagen erlebt. Schlechte Zeit für Lyrik? Ein derartiges Hausbuch zu besitzen, eine Auswahl der Höhepunkte der deutschsprachigen Lyrik von Walther von der Vogelweide bis Paul Celan und Ingeborg Bachmann, das ist […]

Literaturkritik.de: Der erschriebene Elefant – über Graham Swifts autobiographisches Werk „Einen Elefanten basteln“ Einen Elefanten aus Sprache zu basteln – ist dies die Aufgabe, die sich Graham Swift mit diesem Buch gestellt hat? Vielleicht, denn bekanntlich hat der Elefant ein hervorragendes Gedächtnis und erinnert sich noch nach Jahren und Jahrzehnten an für ihn bedeutsame Begegnungen […]
Literaturkritik.de: Vier Lamas und ein Dachs – und Onkel Stan – über Bücher von A. L. Kennedy A.L. Kennedy reiht in „Onkel Stan und Dan und das fast ganz ungeplante Abenteuer“ eine Absurdität an die nächste. „Das weltberühmte McGloone-Lamaparadies. Willkommen im sonnigen Schottland! Hängematten in Spitzenqualität. Ballettunterricht rund um die Uhr. Kein Pieksen mit Stöcken. […]
Literaturkritik.de: Am „Sehnsuchtstropf“ Martin Walsers wundersame Legende „Mädchenleben“ Man könnte den alten Volkswagen-Slogan auf Martin Walser, den ewig aktuellen und letzten Großschriftsteller seiner Art, abwandeln in: Er schreibt und schreibt und schreibt … Und mit jedem Werk, das Walser seit über sechs Jahrzehnten in bewundernswerter Produktivität und Regelmäßigkeit vorlegt, wird deutlich, wie sehr er dabei […]

Literaturkritik.de: “Besserer Sex im Sozialismus?” Kristen R. Ghodsee mit einer provokanten These: „Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben“ Eine bessere soziale Sicherung soll zu besserem Sex für Frauen führen? Wenn Bismarck selig das geahnt hätte! Zu wünschen wäre es allen Beteiligten, in welcher Konstellation auch immer. Aber hinter diesem provokanten Titel – Warum Frauen […]

Literaturkritik.de: “Die ganze Gelehrtenrepublik” Die Ergebnisse eines EU-Projekts zum frühneuzeitlichen Brief in Europa sprengen bisherige Dimensionen Vier Jahre lang haben Briefexpert*innen aus 33 Ländern erforscht, wie mit der ungeheuren Menge an brieflicher Überlieferung aus der Frühen Neuzeit zwischen 1500 und 1800 mit Mitteln der Digital Humanities umzugehen sei. Mit Howard Hotson (Oxford) und Thomas Wallnig […]

Literaturkritik.de: Die Krankheit zum Tode – “Suizid als Selbstverwirklichung? ” – Suizidalität in Erzähltexten Martin Walsers Das moderne Subjekt wird im 18. Jahrhundert krisenhaft geboren, dies hat beispielsweise Andreas Reckwitz in seiner großen Studie Das hybride Subjekt festgestellt und näher ausgeführt. Der extremste und dann auch finale Punkt der Krisenhaftigkeit wird durch den Suizid markiert, den […]

Literaturkritik.de: Historischer Roman einmal anders? – “Romanhaftes Erzählen von Geschichte” – Daniel Fulda / Stephan Jaeger (Hg.) Vergegenwärtigte Vergangenheiten im beginnenden 21. Jahrhundert. In Zusammenarbeit mit Elena Agazzi. In unserer Gegenwart erleben Erzähltexte mit historischen Themen wieder eine Hochkonjunktur. Das ist im ästhetisch anspruchsvollen wie im populären Feld zu beobachten, ebenso im Bereich non-fiktionaler Sachtexte […]

Literaturkritik.de: Dieses Land ist verrückt geworden – über “Eine allgemeine Theorie des Vergessens“ von José Eduardo Agualusa über die Geschichte Angolas. Es ist eine fantastische und doch ganz und gar wahre Geschichte: Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der Dachterrasse begraben hat, für dreißig […]
Literaturkritik.de: über “Rousseaus Traum” von Cordelia Schmidt-Hellerau Klara leidet am Abschied: „Ich vermisse Dich. Manchmal hast Du lange geschwiegen, und doch wusste ich, dass Du bei mir warst.“ Vor fünfzehn Jahren war Schluss gewesen. Sie war von ihm fortgegangen und dachte damals: „das ist es, ich habe es beendet, es ist getan, und jetzt gehe […]

Literaturkritik.de: über Lidija L’vovna Gromkovskajas Buch “Tokutomi Roka” Der Einsiedler von Kasuya. Wie er fühlte, was er las Eine russische Annäherung an den japanischen Schriftsteller Tokutomi Roka Der Band Tokutomi Roka. Der Einsiedler von Kasuya stellt einen anspruchsvollen Vermittlungsversuch dar: Er behandelt den im 21. Jahrhundert schon fast jede Beachtung entbehrenden japanischen Schriftsteller Tokutomi Kenjirô […]

Das Letzte in 2019 ALLES GUTE FÜR 2020 Literaturkritik.de: Fröhliche Flatologie – Ein Kinderbuch und eine tierische Bestandsaufnahme des Furzens Erstaunliches zur tierischen Flatulenz. Eine Rezension von Lutz Hagestedt Unter dem Hashtag „#DoesltFart?“ fragten der Ökologe Nick Caruso (University of Alabama) und die Zoologin Dani Rabaiotti (University College, London) ihre Wissenschaftskollegen weltweit, ob Tiere furzen […]

Literaturkritik.de: Die „echte“ Effi Briest hieß Elisabeth von Ardenne – über Manfred Frankes: Jenseits von Effi Briest. Elisabeth von Ardenne erzählt aus ihrem Leben. Effi Briest ist eine der bekanntesten Frauengestalten der deutschen Literatur des späten 19. Jahrhunderts. Im Fontane-Jubiläumsjahr gab es zahlreiche Neuerscheinungen des großen Gesellschaftsromans und in manchem Nachwort wurde darauf hingewiesen, dass […]

Literaturkritik.de: Fontane zu Weihnachten – Thomas Anz über „Das Herz bleibt ein Kind“ und “Weihnachten mit Theodor Fontane” Wenige Tage nach Weihnachten wurde Theodor Fontane geboren, vor 200 Jahren, am 30. Dezember 1819 in Neuruppin. Die zeitliche Nähe seines Geburtstags zum Weihnachtsfest dürfte einer der Gründe dafür sein, dass dieses in seinem Werk, in seinen […]

Literaturkritik.de: Wenn der Dichter Vater wird – eine Rezension über “Vor aller Zeit” von Ludwig Steinherr Einundzwanzig Gedichte zur Ankunft eines Kindes. Eine Rezension von Klaus Hübner Großer Gott wir loben Dich darf man wohl zu den eindrucksvollsten Kirchenliedern des Abendlandes rechnen. Drei Worte aus dem Liedtext machte der emeritierte Romanistikprofessor und wunderbare Erzähler Johannes […]
Von Kakerlaken und Kunstwerken – Wenn ein Nordmensch in den Süden reist. Dieter Richter zeichnet die Italienreisen des Romanciers Theodor Fontane nach Von Thorsten Schulteart Eine Rezension von Thorsten Schulte Mit Reiseberichterstattungen hatte die journalistische Karriere von Theodor Fontane begonnen, auch in seinem literarischen Werk wird immer wieder gereist. Seine Sehnsucht zog ihn stets […]

Literaturkritik.de: Gottesdienst ohne Besucher, Klassengräber und die Begierde zu einer 87-jährigen Casinobesucherin mit rot lackierten Fingernägeln. Der Erzählband „So viele Hähne, so nah beim Haus“ bildet ein humorvoll verspieltes Potpourri aus dem literarischen Kosmos von Maarten ’t Hart Eine Rezension von Christina Bickel So viele Hähne, so nah beim Haus – ein Buchtitel, der […]

Literaturkritik.de: Die geheimen Stasi-Berichte des Jahres 1989 an die Partei- und Staatsführung der DDR – Daniela Münkel: Die DDR im Blick der Stasi 1989. In der Edition „Die DDR im Blick der Stasi“ offenbaren diese Berichte einen Eindruck von Realitätsnähe und Weltfremde Eine Rezension von Manfred Orlick Die Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) war […]

Literaturkritik.de: Ein reales und präzises Abbild der DDR zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung – Michael Krone: Straßen der DDR. Der Fotograf Michael Krone unternahm im Frühjahr 1990 eine Reise durch den Süden der DDR Eine Rezension von Manfred Orlick Das Frühjahr 1990 war für alle DDR-Bürger eine spannende, eine total verrückte Zeit – voller Hoffnungen […]

Literaturkritik.de: Ein schwäbischer Bauernhof und die Suche nach der verlorenen Zeit – Volker Demuth: “Niederungen und Erhebungen”. Volker Demuth schreibt über den Großvaterbauernhof und seine eigene Geschichte. Eine Rezension von Georg Patzer „Tatsächlich begann ich im Bauernhaus der Großeltern ein Gespür für einen Ort zu entwickeln, an dem vieles verschwunden und unsichtbar geworden war, das […]

Literaturkritik.de: Ein kompakter Reiseführer auf den Spuren der Berliner Maurer – Bernd Ingmar Gutberlet: “Die Berliner Mauer für die Hosentasche.” Zum Jubiläum des Mauerfalls unternimmt Bernd Ingmar Gutberlet eine Reise durch das ehemals geteilte Berlin Eine Rezension von Manfred Orlick In fünf Stunden war am 13. August 1961 die Sektorengrenze zwischen Ost- und Westberlin […]

Literaturkritik.de: Schicksalstag der neueren deutschen Geschichte? Zwei Neuerscheinungen widmen sich dem Phänomen des 9. November Wolfgang Brenner: “Das deutsche Datum. Der neunte November” und Anke Hilbrenner / Charlotte Jahnz: “Am 9. November. Innenansichten eines Jahrhunderts.” Eine Rezension von Manfred Orlick Der 9. November ist eines der wichtigsten Daten in der deutschen Geschichte – und das […]

Literaturkritik.de: Die Rückkehr der Romantik – Emanuel Maeß schreibt mit „Gelenke des Lichts“ einen neuen Bildungsroman Eine Rezension von Sebastian Engelmann Gelenke des Lichts, der Debütroman des 1977 in Jena geborenen Autoren Emanuel Maeß, irritiert. Er irritiert und verführt zur langsamen, genauen und erneuten Lektüre. Im Zug zwischen Paderborn und Gummersbach konnte ich den Text nicht […]

Literaturkritik.de: Männer im Kanu Mit „Die Weiden“ ist ein Donau-Klassiker von Algernon Blackwood wiederzuentdecken Eine Rezension von Klaus Hübner 32 Jahre alt war der 1869 geborene Engländer Algernon Blackwood, als er in Donaueschingen ankam, zusammen mit einem Freund das aus London gelieferte Kanu bestieg und sich auf den Wasserweg nach Budapest machte. Damals etwas absolut […]