“Frauenpower 1900” – Ingvild Richardsen in Gesprächen mit Uwe Kullnick über die Münchner Frauenbewegung

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Hinter dem “Hof-Atelier Elvira” stand nicht nur ein 1887 gegründetes legendäres Fotostudio in München.
Es war ein eigener moderner Kosmos der die Künste, die Gesellschaft und die Sicht auf die Welt verändert hat.

“Frauenpower 1900”

Ingvild Richardsen in Gesprächen mit Uwe Kullnick über die Münchner Frauenbewegung

Das “Foto-Atelier Elvira” in München –  eine Keimzelle der Frauenbewegung und Moderne in Deutschland 

Die Geburt der modernen Frau – Die Entdeckung des Selbst 

In den 1890er Jahren entsteht in München eine Frauenbewegung, die das Fenster zur Moderne aufstößt. Neue Rollen von Frau und Mann werden ausgetestet, neue Formen der Sexualität gelebt. Im Zentrum stehen Künstlerinnen und Künstler, die sich von Naturalismus und Jugendstil inspirieren lassen und wirkungsvoll an die Öffentlichkeit treten. Sie vernetzen sich deutschlandweit – auch mit progressiven Männern – und kämpfen für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. »Es lebe die Freiheit … wir schaffen uns selber unser Recht.«

Tatsächlich haben die in der Münchner Emanzipationsbewegung engagierten Frauen und Männer schon vor 1900 für Bildung und Beruf, für Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung, für Gleichberechtigung und gleiche Entlohnung von Mann und Frau gekämpft. 

Und wirklich war das Atelier Elvira in München die wichtigste Keimzelle der deutschen Frauenbewegung um 1900.

Die Creme de la Creme der Frauenrechtlerinnen in Deutschland, zahlreiche Künstler der Moderne, Beamte, Gelehrte, Adel und europäische Königshäuser,  sie alle haben sich damals  im legendären Atelier Elvira fotografieren lassen.
Ingvild Richardsen stellt bei Literaturradio Hörbahn  Protagonistinnen und Protagonisten dieses euphorischen Aufbruchs vor und erzählt mit ihnen zugleich ein zentrales Kapitel deutscher Emanzipationsgeschichte
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Im Zentrum stehen Künstlerinnen und Bestsellerautorinnen, die ihre progressiven Ideen europaweit verbreiten: Sophia Goudstikker, Emmy von Egidy, Anita Augspurg, Marie Haushofer, Carry Brachvogel, Emma Haushofer Merk, Elsa Bernstein, Juliane Dery, Martha Haushofer. Aber auch Männer haben Wesentliches beigetragen: Max Haushofer, Max Bernstein, Hermann Obrist, August Endell und andere. Auf dem ersten Frauenkongress 1899 stellen sie Forderungen für die Zukunft– sie bleiben gültig bis heute.

Ingvild Richardsen forscht über die Frauenbewegungen und vergessenen Autorinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. 2018 kuratierte sie die Ausstellung »Evas Töchter« (Monacensia), die die Rolle der Schriftstellerinnen in der Münchener Frauenbewegung von 1894 bis 1933 darstellte. Sie hat in Bonn und München Literaturwissenschaften und Philosophie studiert und arbeitet als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin u.a. an den Universitäten München und Augsburg sowie für das Literaturschloss Edelstetten. Außerdem ist sie als freie Autorin und Kuratorin für zahlreiche Kulturinstitutionen, für Verlage, Film und Fernsehen tätig. Der gleichnamige Begleitband zur Ausstellung erschien im Volk Verlag, München. Die Literaturwissenschaftlerin, Kulturhistorikerin, Autorin und Ausstellungskuratorin Dr. Ingvild Richardsen studierte Germanistik, Mediävistik, Anglistik, Philosophie und Kommunikationsforschung in Bonn und München.
Seit ihrer Promotion an der LMU München (2000) ist sie als Dozentin, Wissenschafterin und Autorin für Universitäten, Akademien, Film und Fernsehen tätig.
Sie forscht außer zur Frauenbewegungen, feministischen Themen und vergessenen Autorinnen des 19. und 20. Jahrhunderts, zu jüdischem Erbe und zur NS-Zeit sowie zu modernen Kunstbewegungen wie dem Jugendstil.
2020 erhielt sie den Medienpreis des Zonta-Clubs Fünf-Seen-Land für ihre Bücher und Filme und den Mobility Research der Meiji University Tokyo.
Von ihr sind mehrere Bücher, Publikationen, Artikel und zahllose Beiträge erschienen.

Uwe Kullnick ist Redakteur, Sprecher und Moderator für zahlreiche Radiosendungen, Hörbücher (Lyrik, Prosa) und Informations-Apps. Er war Präsident des Freien deutschen Autorenverbandes.  Bis heute ist er Präsident des European Chinese Culture Exchange (ECCE) e.V. Im Jahr 2010 wurde er Schriftsteller, Redakteur und Herausgeber. Seit 2015 ist er Gründer und Leiter des Podcast-Radios Literatur Radio Hörbahn. Uwe Kullnick produziert und ist verantwortlich für zahlreiche Sendungen mit Schriftsteller*innen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft. Es ist promovierter Biologe, studierte Neuro-(elektro)physiologe, Anthropologie, und forensische Sexualpsychologie.

 

 

 

 

 

 


 



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