LiB: Ludwig Ganghofer Sonderheft 100. Todestag (7) – “Große und subtile Jagd” von Kay Wolfinger
Geschrieben von UK an 30/04/2021
LiB JG 35 Sonderheft Dez. 2020
LiB: Ludwig Ganghofer Sonderheft 100. Todestag – “Große und subtile Jagd” von Kay Wolfinger
Kay Wolfinger ist wissenschaftlicher Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Studium der Literatur-, Medienwissenschaft und Kunstgeschichte in München und Zürich. Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung, Promotion 2014. 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Ausgewählte Veröffentlichungen: „Verstehen Sie den Zusammenhang?“ Robert Walser im Kontext (2015), Ein abgebrochenes Journal. Interpretationen zu Robert Walsers Tagebuchfragment (2011); Aufsätze u. a. zu Christian Kracht, Ilse Schneider-Lengyel, W. G. Sebald, Harry Graf Kessler und Hans Pleschinski.
Wer waren die Teilnehmer an der Kosmischen Runde, die um 1900 Schwabing zu einem magischen Ort machten? Und was haben die Kosmiker uns heute noch zu sagen? Diesen Fragen sind die Beitragenden des vorliegenden Tagungsbandes nachgegangen. Ziel ist es, die Forschung zu den mystischen Tendenzen in der literarischen Topographie Münchens zur Zeit der Jahrhundertwende neu zu beleben. Der Bogen der Untersuchungen spannt sich dabei von Karl Wolfskehls Dichtungen und dem Kreis um Stefan George bis hin zu Ludwig Derleths geheimem Schreibsystem, den Themen Ludwig Klages’ und den Überlegungen zu Gruppendispositiven im Umfeld der Münchner Bohème. Die Kontexte des mystischen Schwabing, wo die Kosmik geboren wurde, Stefan George dem Gott Maximin begegnete, Albert von Schrenck-Notzing seine Séance-Experimente vollzog und die Gräfin von Reventlow ihre Gäste empfing, sind Anrufungen eines literarisch und künstlerisch verschränkten Okkultismus, eines Feldes, das in diesem Sammelband noch einmal durchmessen wird – nicht zuletzt um die Beschäftigung damit wieder neu zu aktivieren. Mit Beiträgen von Alina Boy, Marco Castellari, Gloria Colombo, Peter Czoik, Nastasja Dresler, Richard Faber, Jonas Meurer, Heinz-Peter Preußer, Gabriele von Bassermann, Viktoria Walter und Kay Wolfinger
Warum diese Tagung? (Prof. Dr. Klaus Wolf)
Die Tagung gehört zum Projekt TELITO (
TELITO: Tegernseer LiteraTouren – Literaturpfade in die Gegenwart.)und musste leider wegen Corona ausfallen. Sie wurde nun in Form eines Tagungsbandes realisiert. Sie zeigt ein gewandeltes Bild von Ludwig Ganghofer.
Die Publikation der Beiträge wurde als Sonderheft der Zeitschrift „Literatur in Bayern“, von Gerd Holzheimer, Ulrich Hohoff und Klaus Wolf herausgegeben. Die Beiträge des Tagungsbandes sind hier im Radio zu hören (LiB JG 35 Sonderheft Dez 2020) Reportage
Prof. Dr. Klaus Wolf ist Universitätsprofessor für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Bayern. Der ausgewiesene Fachmann für bayerische Literatur lehrt und forscht an der Universität Augsburg. Er betreut den Masterstudiengang Germanistik, leitet Archiv und Forschungsstelle für Literatur aus Schwaben (ALS), ist ordentliches Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Ordentliches Mitglied des Instituts für Europäische Kulturgeschichte, Erster Vorsitzender des Vereins “Literaturschloss Edelstetten”, u.v.a.
Die Tagung ist Bestandteil des Projekts TELITO
Literatur am Ursprung sichtbar machen und erleben: Dort wo Literatur geschrieben wurde, soll sie erinnert und präsentiert werden. Zu wenig ist bekannt über den mehr als ein Jahrtausend alten literarischen Kulturschatz, über die spektakuläre Literatur, die im Tegernseer Tal bis 1803 entstanden ist. In Vergessenheit geraten ist auch, dass das Kloster Tegernsee einst das benediktinische, literarische Zentrum Altbayerns, ein Mittelpunkt deutscher Glas- und Buchmalerei und der Musiktheorie war. Heute konzentriert sich die Erinnerungskultur im Tegernseer Tal im wesentlichen auf die Zeit zwischen 1933-1945 sowie auf das Wirken und die Werke einiger weniger Künstler und Schriftsteller. „TELITO“ ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben im Rahmen des „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE)“ und der Bekanntmachung „LandKULTUR – kulturelle Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Räumen“.
TELITO steht für Tegernseer LiteraTour Pfade. Es ist ein vom Bundesminsterium für Ernährung und Landwirtschaft gefördertes Pilotprojekt, und soll fast vergessene Kunstwerke wieder ans Licht holen. „Die Literatur soll im Ursprung sichtbar gemacht werden und nicht nur in der Wissenschaft vor sich hin dümpeln“ , sagt Dr. Ingvild Richardsen. “Wir wollen den Menschen vor Augen führen, wo die Kunst zuhause ist“, ist Prof. Wolfs Auffassung.
Prof. Klaus Wolf, Vorsitzender des schwäbischen Vereins Literaturschloss Edelstetten und Professor an der Universität Augsburg für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters sowie der Frühen Neuzeit mit Schwerpunkt Bayern. Zusammen mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Ingvild Richardsen hat er deshalb dieses Pilotprojekt ins Leben gerufen. Zwölf neue sogenannte Literaturpfade mit Themen aus der Geschichte sollen ab kommendem Jahr Vergessenes wieder sichtbar und zugänglich machen. 100.000 Euro hat die Bundesregierung dafür im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird vom Literaturschloss Edelstätten unter der Leitung des Vorsitzenden Klaus Wolf durchgeführt. Die Literaturpfade repräsentieren kulturelle Aktivitäten wie Theatervorführungen, Workshops, Ausstellungen und Lesungen. Im folgenden Interview schildern Prof. Wolf und Dr. Ingvild Richardsen Hintergründe und Inhalte der Projekte.
Projektpartner
Sponsoren
TELITO: Tegernseer LiteraTouren
Mehr Informationen zum Projekt LiteraTouren TELITO