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Reportage: “Autorenlesung in Ichenhausen” – der neue Roman von Rafael Seligmann in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen

Geschrieben von an 14/04/2022

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Eröffnung Robert Strobel, Bürgermeister von Ichenhausen (Hördauer 6 Minuten)

Vortrag Prof. Dr. Klaus Wolf (Hördauer 9 Minuten)

Vortrag und Lesung Rafael Seligmann (Hördauer 58 Minuten)

 

Reportage: “Autorenlesung in Ichenhausen” – der neue Roman von Rafael Seligmann in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen

1957 kehren Ludwig und Hannah Seligmann mit dem 10-jährigen Rafael nach Deutschland zurück. Es fällt ihnen schwer, in der alten Heimat Fuß zu fassen. Rafi und sein Vater leiden zunehmend unter Vorurteilen. Die Familie übersiedelt schließlich nach München, wo sie sich allmählich einlebt. Trotz aller Hindernisse macht der verträumte Schulversager Rafael das Abitur, studiert Geschichte und hat – gegen den erbitterten Widerstand der Mutter – eine Beziehung mit Ingrid, einer “Schickse”. Ebenso einfühlsam wie unsentimental erzählt Rafael Seligmann im dritten Teil seiner Familiensaga von der schwierigen Suche nach der verlorenen Heimat des Vaters. Sein Roman ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte aus einem Deutschland, in dem die Verantwortung für die Vergangenheit noch kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert war. „Wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts Familiengeschichten bestimmt, das hat der Historiker und Schriftsteller Rafael Seligmann auf einzigartige Weise sichtbar gemacht.“ Deutschlandfunk

Der Sternenhimmel der Synagoge ist Leitmotiv in der Romantrilogie über die Buddenbrooks von Ichenhausen.

Rafael Seligmann ist ein deutsch-israelischer Schriftsteller, Publizist, Politologe und Zeithistoriker. Rafael Seligmann schreibt in seinen Romanen und Sachbüchern so provokant und schonungslos wie wenige andere über das deutsch-jüdische Verhältnis. Dieses Verhältnis sei “seine Lebensmelodie, Aufklärung seine Mission”. Für Seligmann bedeutet das: Kritik in alle Richtungen. Seligmanns Hauptintention: “Mehr Normalität” im Zusammenleben von Deutschen und Juden. Dafür lohne es sich, bis an die Schmerzgrenze zu gehen.
„Nach Auschwitz sind bei den Überlebenden, den Angehörigen und Nachkommen der Opfer und Täter tiefe seelische Verletzungen zurückgeblieben. Diese lassen sich nicht allein durch akademische Debatten heilen. Da braucht es viel Verständnis, aber auch Streit – Streit wie in der Judenschule,” schrieb er in der Rheinischen Post.
Rafael Seligmanns Werk und Schaffen polarisieren – ebenso wie seine Person: Den einen gilt er als “Nestbeschmutzer” (Allgemeine Jüdische Wochen-Zeitung), den anderen als “Aufklärer” (Zeit). Seligmann selbst sieht sich als “deutschen Juden”.
Prosaliteratur
Mit seinem Romandebüt Rubinsteins Versteigerung (1988) schrieb er das erste Werk der Gegenwartsliteratur deutscher Juden, dem noch weitere folgten. Es wurde mit großer Begeisterung, aber auch Ablehnung empfangen. In dem 1997 erschienenen Roman Der Musterjude persifliert Seligmann die Medienwelt und die schwierigen deutsch-jüdischen Beziehungen, indem er den Karriereweg eines jüdischen Jeansverkäufers zum gefeierten, tabubrechenden Starjournalisten in absurde Höhen treibt.
Ende 2006 ist “Die Kohle-Saga” erschienen, eine Familiensaga um eine polnische Einwandererfamilie, in deren Schicksal sich über die Jahrzehnte hinweg die Geschichte des deutschen Steinkohlebergbaus spiegelt, weitgehend identisch mit der Firmengeschichte der deutschen Ruhrkohle AG. Die Ruhrkohle AG hat jedem Konzernmitarbeiter eine Ausgabe zukommen lassen.
Sachliteratur
Seligmanns Dissertation aus dem Jahr 1982 mit dem Titel “Israels Sicherheitspolitik. Zwischen Selbstbehauptung und Präventivschlag – Eine Fallstudie über Grundlagen und Motive” behandelt den Sechstagekrieg zwischen Arabern und Israelis im Jahr 1967. Der Autor betrachtet darin die Vorgeschichte des Konflikts, analysiert wichtige Kodeterminanten der israelischen Sicherheitspolitik und durchleuchtet das vielfältige Spektrum des politischen und militärischen Systems des Staates Israel in den beiden ersten Jahrzehnten seines Bestehens. Das Buch zeichnet den Entscheidungsprozess auf israelischer Seite während der einzelnen Krisen- und Kriegsphasen im Mai/Juni 1967 minutiös nach. Der Autor untersucht im Rahmen der Thematik die Rationalität der israelischen Sicherheitspolitik mit dem Instrument der politisch-strategischen Lehren von Carl von Clausewitz.
In seinem Sachbuch Mit beschränkter Hoffnung setzte er sich 1991, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, mit der Situation der deutschen Juden und der Juden in Deutschland auseinander.
Im Frühjahr 2004 erschien der Essay “Hitler. Die Deutschen und ihr Führer”. Er behandelt die Frage, warum die Deutschen so lange absolut loyal zu Hitler standen.
Seligmanns Antwort, dass diese Loyalität in der “Angst vor der Moderne” begründet war, wurde heftig diskutiert. In der FAZ z. B. wird es als “bloßes Psychologisieren bei erheblich gestörten Bezügen zur historischen Realität” bezeichnet. Der grundsätzliche Tenor lautet, dass es ein leicht lesbares Buch mit “viel Effekthascherei”, aber wenig neuen Erkenntnissen sei.
Seligmanns Sachbücher gaben Anlass zu Diskussionen; zum einen über die politischen Intentionen und zum anderen über die geschichtlichen Interpretationen.
Seligmann schrieb das Drehbuch für den zweiteiligen Fernsehfilm “Shalom Deutschland” (Erstausstrahlung: Frühjahr 1998, ARD)

 

Prof. Dr. Klaus Wolf ist Universitätsprofessor für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Bayern. Der ausgewiesene Fachmann für bayerische Literatur lehrt und forscht an der Universität Augsburg. Er betreut den Masterstudiengang Germanistik, leitet Archiv und Forschungsstelle für Literatur aus Schwaben (ALS), ist ordentliches Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Ordentliches Mitglied des Instituts für Europäische Kulturgeschichte, Erster Vorsitzender des Vereins “Literaturschloss Edelstetten”, u.v.a.

Kontaktdaten 

klaus.wolf@philhist.uni-augsburg.de
Telefon: +49 821 598 – 4638  (Sekretariat) 598 – 5621

https://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/germanistik/
Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte
Universität Augsburg
Universitätsstraße 10
86159 Augsburg

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