Reportage: Wie ein Vogel im goldenen Käfig – First Ladies im Weißen Haus
Geschrieben von UK an 08/02/2020
Dr. Andreas Etges berichtet über die Darstellung des Weißen Hauses und seiner Bewohner*innen in Film und Fernsehen.
Ronald Reagan hat das Leben im Weißen Haus einmal mit dem eines Vogels in einem goldenen Käfig verglichen. Ähnlich wie er sprach First Lady Michelle Obama von ihrer Sehnsucht, „to walk right out the front door and just keep walking“. Aber die Sicherheitsleute des Secret Service hätten ihr einen solchen spontanen Spaziergang in die Welt außerhalb der Mauern und Zäune des Weißen Hauses niemals erlaubt.
Die Rolle der First Lady hat sich – einschließlich der Bezeichnung – über mehr als 200 Jahre entwickelt. Anders als beim Präsidenten, dessen Rechte und Pflichten in der Verfassung verankert sind, hat die Frau an seiner Seite keinen offiziellen rechtlichen Status. Sie ist Ehefrau, Partnerin, Mutter, Hausherrin, Gastgeberin und Beraterin. Aber nicht nur Eleanor Roosevelt, Jackie Kennedy, Hillary Clinton oder Michelle Obama haben das „Amt“ auch für eigene kulturelle und politische Anliegen genutzt und damit immer wieder auch die Amtszeit ihrer Männer mit geprägt.
Dr. Andreas Etges ist Historiker am Amerika-Institut der LMU München, wo er sich unter anderem mit den Präsidenten, ihren innen- und außenpolitischen Entscheidungen, aber auch der Darstellung des Weißen Hauses und seiner Bewohner in Film und Fernsehen beschäftigt. Er ist einer der führenden Kennedy-Experten in Deutschland.
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