Literarische Abenteuer – Judith Fanto: „Viktor“ eine Rezension von Sandra Falke
Geschrieben von UK an 09/07/2021
Literarische Abenteuer – Judith Fanto: „Viktor“ eine Rezension von Sandra Falke
Judith Fantos Debütroman „Viktor“ ist ein ergreifendes und zugleich erhellendes Familienportrait, das die schwierigsten Jahre europäischer Zeitgeschichte und deren Nachhall generationenübergreifend behandelt. Ebenso obduziert Fanto den Begriff Identität und reflektiert kritisch die Arten von Spuren jüdischer Geschichte, die in den Erben der zerstörten Generation neu definiert zur Geltung kommen.
Dieser Roman ist eine gelungene Kombination von Empathie und Scharfsinn – nicht nur auf der Figurenebene. Analytisch hat genau diese Auseinandersetzung einer jungen Frau mit ihren Wurzeln dem zeitgenössischen Diskurs zur Schoah und jüdischer Identität aus einer belletristischen Sicht gefehlt.
Der Roman basiert auf einer echten Familienhistorie und folgt zeitgleich zwei Lebenslinien der Familie Fanto. Im Jahr 1914 wächst der unkonventionelle, individualistische Viktor in Wien als schwarzes Schaf seiner Familie auf. 1994 befindet sich Geertje, die Enkelin seines Bruders, in Nimwegen auf der Suche nach den Spuren ihrer Wurzeln, um ihre eigene Identität zu definieren. …

© Merlijn Doomernik

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