Literaturkritik.de: Am „Sehnsuchtstropf“ Martin Walsers wundersame Legende „Mädchenleben“
Geschrieben von UK an 10/03/2020
Literaturkritik.de: Am „Sehnsuchtstropf“ Martin Walsers wundersame Legende „Mädchenleben“
Man könnte den alten Volkswagen-Slogan auf Martin Walser, den ewig aktuellen und letzten Großschriftsteller seiner Art, abwandeln in: Er schreibt und schreibt und schreibt … Und mit jedem Werk, das Walser seit über sechs Jahrzehnten in bewundernswerter Produktivität und Regelmäßigkeit vorlegt, wird deutlich, wie sehr er dabei Leben in Literatur verwandelt, wie untrennbar Literatur und Leben – besonders in seinem Fall – verbunden sind, und das immer auch, als ein weiterer Aufweis an Kreativität, auf verschiedenen Ebenen. Und mit jedem Werk unterstreicht er einmal mehr: Er ist – „Heilandzack“ nochmal, würden die Zürns seines Œuvres sagen – als „Seel-Sorger der Seinen“, so der Arzt, Maler, Schriftsteller und Theologe Andreas Beck mit Blick auf seine Leserschaft wie auch auf die von Walser unterstützten zahlreichen Autorinnen und Autoren, vor allem ein Liebes-Lebens-Lesensbegeisterter und -begeisternder. Und als solcher ist Martin Walser auch ein „Seel-Sorger“ seiner Figuren: „ich bin nicht ich. / Ich ist nur ein Wort. / Ich bin doch kein Wort. / Ich bin lieber, was ich wäre, wenn ich nicht ich zu sein hätte. / Also, was bitte, wäre ich lieber als ich? / Alles andere als ich.“ …
Eine Rezension von Anton Philipp Knittel