Zeichen & Zeiten: „Schatten der Erinnerung“ von Lene Therese Teigen – eine Rezension von Constanze Matthes
Geschrieben von UK an 24/08/2022
Zeichen & Zeiten: „Schatten der Erinnerung“ von Lene Therese Teigen – eine Rezension von Constanze Matthes
(Hördauer 11 Minuten)
1905 entstanden, zeigt ein Öl-Gemälde den berühmten Künstler als Selbstporträt und seine Geliebte an seiner Seite. Längst war da die wechselvolle Beziehung in die Brüche gegangen. Gut drei Jahren waren Edvard Munch (1863 – 1944) und Mathilde „Tulla“ Larsen (1869 – 1942), die Frau mit den roten Haaren, ein Paar. Doch die Dominanz Munchs, der körperlich wie seelisch angeschlagen war und unter erheblichen Selbstzweifeln leidete, brachte auch Tulla Larsen an den Rand der Verzweiflung. Die norwegische Autorin, Dramatikerin und Regisseurin Lene Therese Teigen hat sich intensiv mit beiden und deren Beziehung beschäftigt. Entstanden ist ein faszinierender wie erhellender Roman, der nicht nur den Fokus auf die Sicht der Frau auf diese schwierige Partnerschaft lenkt, sondern auch von der fehlenden Anerkennung von Künstlerinnen in dieser Zeit erzählt. …
Lene Therese Teigen ist Schriftstellerin, Dramatikerin und Regisseurin und lebt in Oslo. Sie ist bekannt für ihre auf wissenschaftlicher Recherche basierenden Thaterstücke, bei denen der Fokus häufig besonders auf dem Thema Gleichberechtigung liegt. Von 2010 bis 2015 war sie Vorsitzende der Organisation Women Playwrights International (WPI), 2018 bekam sie das Munch-Stipendium der Stadt Oslo.

© Nicky Hellfritzsch
Constanze Matthes, ich bin Journalistin und leidenschaftliche Leserin. Die Liebe zu den Büchern begann im zarten Alter von vier, fünf Jahren, als meine Mutter mich zum ersten Mal in die kleine Bücherei unseres Dorfes mitnahm. Wenige Jahre später schleppte ich die Bücher dann stapelweise allein nach Hause. In der Schule las ich stets die Pflichtlektüre und war meinen Mitschülern ein gern gesehener Gesprächspartner, um den Inhalt des zu lesenden Buches in der Pause vor der Deutschstunde zu erzählen. Sollte man an dieser Stelle „verraten“ sagen?
Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Norwegen studierte ich im Hauptfach Germanistik mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft. Allerdings las ich dann nicht immer die Pflichtlektüre der mehrseitigen Lektüreliste und besuchte viel eher die wunderbare Bibliothek des Deutschen Literaturinstituts. Vor allem dann, wenn meine Mitbewohnerin den Koffer-Fernseher über das Wochenende wieder nach Hause mitnahm. Noch heute bin ich „fernseherlos“ und investiere vielmehr meine Zeit in große und kleine Geschichten, dicke und dünne Bücher.
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